Jede Therapie ist individuell
Fast alle Therapien können wir ambulant in unserer Praxis durchführen. Für die intravenösen Therapien haben wir freundlich eingerichtete Therapieräume mit bequemen Liegesesseln. Wichtige Informationen über den Ablauf der Therapie und den Aufenthalt im Therapiebereich haben wir in einem speziellen Informationsblatt für Oldenburg und für
Delmenhorst zusammengestellt. Darüber hinaus erhalten Sie einen Therapiepass, der Auskunft über die Medikamente Ihrer Therapie gibt und in dem regelmäßig die aktuellen Blutwerte eingetragen werden.
Verabreichungsformen
Eine Therapie kann mit Tabletten, Tropfen, Zäpfchen, Pflastern, Infusionen und/oder Injektionen erfolgen. Die Verabreichungsform ist dabei von der Art der Therapie abhängig. Genaueres wird Ihnen im persönlichen Arztgespräch erklärt. Für eine intravenöse Therapie bei schwierigen Venenverhältnissen empfehlen wir die Anlage eines Portsystems.
Chemotherapie
Chemotherapie ist ein Oberbegriff für Behandlungen von Krebserkrankungen mit Medikamenten. Die Therapien werden mit Infusionen, Spritzen oder Tabletten durchgeführt. Für Dauerinfusionen - über mehrere Tage – kommen die Patienten täglich für einige Stunden in unsere Praxis und werden hier umfassend betreut.
Zielgerichtete Therapien
Immer häufiger werden zur Behandlung von Krebserkrankungen neben den oben angesprochenen Antikörpern weitere zielgerichtete Therapien eingesetzt, so beispielsweise Tyrosinkinasehemmer oder mTor-Antagonisten. Meistens wird diese Therapie in Tablettenform eingenommen. Die Wirkstoffe richten sich gegen bestimmte Strukturen an der Zelloberfläche oder in der Zelle und verhindern dadurch das Wachstum der Tumorzellen. Häufig ist diese Therapieform nur möglich, wenn bestimmte genetische Veränderungen an den Tumorzellen vorliegen. Somit müssen vorab spezielle Untersuchungen am Tumormaterial durchgeführt werden.
Immuntherapie
Unter einer Immuntherapie versteht man eine Behandlung, die bestimmte Strukturen einer Tumorzelle (oder einer anderen Zelle) nutzt, um dort gezielt zu binden und die Zelle zu zerstören. Hierbei wird auch das körpereigene Abwehrsystem aktiviert. Eine Antikörpertherapie beispielsweise mit Rituximab oder Herceptin hat ihren Stellenwert in der Behandlung bestimmter Tumorformen, ebenso wie sogenannte Zytokine wie Interleukin 2 oder Interferon.
Antibiotika und Virustatika
Eine Therapie mit Antibiotika und Virustatika, in Form von Tabletten oder Kurzinfusionen, kommt unter anderem bei abwehrgeschwächten Tumor- und HIV-Patienten in Frage sowie auch für Patienten, die nach einer Transplantation eine erhöhte Infektionsneigung zeigen.
Transfusionen
Transfusion meint die Übertragungen von roten Blutkörperchen (Erythrozyten), Blutplättchen (Thrombozyten), Immunglobulinen und Therapien mit Gerinnungsfaktoren.
Wachstumsfaktoren
Da einige Chemotherapieformen sehr stark die Blutbildung beeinflussen, kann man mit sogenannten Wachstumsfaktoren die Blutbildung stimulieren und somit zu einer schnelleren Erholung beitragen. Hierbei kann der Wachstumsfaktor G-CSF die Zahl der weißen Blutkörperchen, die wichtig für die Infektabwehr sind, erhöhen. Erythropoetin kann positiven Einfluss auf die roten Blutkörperchen nehmen, die den Sauerstofftransport im Körper bewerkstelligen, so dass gegebenenfalls eine Bluttransfusion vermieden werden kann. Die Medikamente werden unter die Haut als kleine schmerzfreie Injektion gespritzt.
Endokrine Therapie
Einige Tumore wachsen vermehrt unter dem Einfluss körpereigener Hormone. Bei der endokrinen Therapie kommt es zu einer Hemmung der Hormonbildung oder einer Blockierung der Hormonwirkung. Dieses Wirkprinzip kann zur Behandlung von Tumoren wie beispielsweise beim Brustdrüsenkrebs oder beim Prostatakrebs eingesetzt werden.